Nährstoffmangel bei Hanf:
Beim Anbau von Cannabis können verschiedene Nährstoffmängel auftreten, die die Gesundheit und Produktivität der Hanf-Pflanzen beeinträchtigen. Eine frühzeitige Erkennung und angemessene Behandlung dieser Mängel ist entscheidend für den Erfolg mit Ihren Hanfstecklingen- oder Hanfsamen. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf einige der bekanntesten Nährstoffmängel und geben Tipps zur Lösung dieser Probleme.
Zu allererst sei gesagt, dass ein Nährstoffmangel nicht immer nur durch fehlenden Dünger oder Nichtvorhandensein von Haupt- und oder Mikronährstoffen hervorgerufen werden kann. Ebenso kann das Gießen mit einem falschen ph-Wert oder nicht optimale Klimabedingungen dafür sorgen, das die Hanfpflanzen notwendige Nährstoffe nicht aufnehmen können, obwohl diese eigentlich in der Erde verfügbar sind. Auch die Überwässerung ist ein häufiger Grund, dass die Hanfstecklinge die in der Erde gebundenen Nährstoffe nicht aufnehmen können.
Daher sollte man immer bevor man zu zusätzlich Dünger greift, das Gießverhalten, den ph-Wert des Gießwassers (ideal bei 5,8 bis 6,0), ebenso wie die Gießtemperatur (18°C - 20°C) und das Klima innerhalb der Growbox (optimal bei 25°C bis 28°C) kontrollieren. Auch können beispielsweise Schädlinge im Anbaumedium oder auf den Blättern dafür verantwortlich sein, dass sich eine Hanfpflanze nicht optimal entwickelt.
Prinzipiell sind für die Pflanzen die N-P-K Nährstoffe am Wichtigsten, was auch der Grund ist, warum diese als Hauptnährstoffe bezeichnet werden:
- “N” ist Stickstoff und ist vor allem im Wachstum für die Pflanze essenziell
- “P” ist Phosphor und ist vor allem bei der Fruchtreifung notwendig
- “K” ist Kalium und ist vor allem bei der Fruchtproduktion entscheidend
Daneben gibt es noch Mikronährstoffe, die die Pflanze benötigt, aber mit bedeutend geringerer Dosierung, als die Hauptnährstoffe. Hierbei ist vor allem Calcium und Magnesium entscheidend.
Grundsätzlich hat die Pflanze im Wachstum andere Ansprüche an die Nährstoffe, wie innerhalb der Fruchtphase. Während im Wachstum der Pflanze eher Wachstumdünger (z.B. Canna Vega) verwendet werden sollten, muss in der Fruchtphase auf stark phosphor- und kaliumhaltige Dünger zurückgegriffen werden, wie beispielsweise den Sensi Bloom A+B Grunddünger von Advanced Nutrients. Ebenso ist es wichtig zu Beachten auf welchem Anbaumedium man seine Pflanzen groß zieht, je nachdem kann der Düngeranspruch der Hanfpflanzen variieren.
Nun möchten wir euch die die bekanntesten Cannabis-Leiden vorstellen:
1. Stickstoffmangel
Stickstoffmangel lässt sich oftmals relativ einfach erkennen: Es sind prinzipiell vor allem die unteren Sonnensegel der Pflanze betroffen, welche stark gelblich bis fast weiß anlaufen können.
Stickstoff im Wachstumsstadium: Im Vegetationsstadium benötigen Cannabis-Pflanzen eine größere Menge an Stickstoff, um ein gesundes Blattwachstum und eine starke Wurzelentwicklung zu fördern. In dieser Phase ist der Stickstoffbedarf am höchsten, da die Pflanze aktiv Blätter und Stängel bildet. Ein Stickstoffmangel in dieser Phase kann zu einem signifikant langsameren Wachstum und schwächeren Pflanzen führen.
Stickstoff in der Fruchtphase: Obwohl der Stickstoffbedarf während der Fruchtphase abnimmt, bleibt er ein wichtiger Nährstoff. Ein ausgewogenes Verhältnis ist entscheidend, da ein Überschuss an Stickstoff in der Fruchtphase das Fruchtwachstum hemmen und zu einer geringeren Fruchtdichte führen kann.
Stickstoffaufnahme und pH-Wert: Die Verfügbarkeit von Stickstoff ist eng mit dem pH-Wert des Mediums verbunden, in dem die Pflanze wächst. Cannabis-Pflanzen absorbieren Stickstoff am effizientesten in einem leicht sauren bis neutralen pH-Bereich. Im Allgemeinen liegt das optimale pH-Wert-Optimum für die Aufnahme von Stickstoff in Hydrokultur-Systemen zwischen 5,5 und 6,5, während es in Erde etwas höher sein kann, um 6,0 bis 7,0.
Umgang mit Stickstoffmangel: Die Behebung eines Stickstoffmangels erfordert die Verwendung eines Düngers mit einem höheren Stickstoffgehalt. Es ist wichtig, ein Produkt zu wählen, das speziell für Cannabis entwickelt wurde, um das richtige Nährstoffverhältnis sicherzustellen. Am Besten verwendet man bei starken Mangelerscheinungen den Canna Mono Stickstoff Dünger. Bei geringen Mangelerscheinungen sollte man bei nächsten Düngvorgang die Düngermenge etwas erhöhen.
2. Kaliummangel
Ein Kaliummangel äußert sich -ähnlich wie beim Stickstoffmangel- zunächst in den älteren Blättern der Pflanze. Typische Anzeichen sind:
- Blattränder und -spitzen, die braun und „verbrannt“ aussehen.
- Chlorose, bei der die Blätter gelb werden, beginnend an den Rändern und sich nach innen ausbreitend.
- Schlechte Blütenentwicklung und geringere Widerstandsfähigkeit der Pflanze.
Achtung! Oftmals schauen die Anzeichen für einen Kaliummangel dem einer Überdüngung ähnlich. Jedoch sind bei einer Überdüngung vor allem die jungen, oberen Blattpaare der Pflanze betroffen (z.B. verbrannte Spitzen der Blätter) und bei Mangelerscheinungen tritt dieser oftmals eher im unteren Bereich der Pflanze auf, da die Pflanze die Nährstoffe der unteren Blätter mobilisiert, die am Weitesten weg von der Lichtquelle sind, um diese für die oberen Blätter bereitzustellen.
Kalium im Wachstumsstadium: Während des Wachstumsstadiums der Cannabis-Pflanze spielt Kalium eine entscheidende Rolle für die allgemeine Gesundheit und Vitalität. Es unterstützt wichtige Funktionen wie das Wurzelwachstum, die Stärkung der Zellstrukturen und die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten. Eine angemessene Versorgung mit Kalium in dieser Phase sorgt für kräftige und gesunde Pflanzen, die später im Lebenszyklus höhere Erträge erzielen können. Die Symptome eines Kaliummangels können in diesem Stadium durch langsames Wachstum, schwache Stängel und Blattchlorose (Vergilbung) erkennbar sein.
Kalium in der Fruchtphase: In der Blüte- oder Fruchtphase steigt die Bedeutung von Kalium noch weiter an. Es ist entscheidend für die Bildung und Entwicklung der Früchte. Kalium fördert den Transport von Kohlenhydraten zu den Blüten.
Kaliumaufnahme und pH-Wert: Die Aufnahme von Kalium durch Cannabis-Pflanzen ist eng mit dem pH-Wert des Wachstumsmediums verknüpft. Ein optimaler pH-Wert ermöglicht eine effiziente Aufnahme dieses wichtigen Nährstoffs. Für Cannabis-Pflanzen, die in Erde angebaut werden, liegt der ideale pH-Bereich zwischen 6,0 und 7,0. In hydroponischen Systemen sollte der pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5 liegen. Abweichungen von diesen Bereichen können die Verfügbarkeit von Kalium und anderen Nährstoffen beeinträchtigen und zu Mangelerscheinungen führen.
Umgang mit Kaliummangel: Bei Anzeichen eines Kaliummangels ist es wichtig, schnell zu handeln. Die Verwendung eines kaliumreichen Düngers kann das Problem in der Regel effektiv beheben. Es ist wichtig, Düngemittel zu verwenden, die speziell für Cannabis-Pflanzen entwickelt wurden, um das richtige Nährstoffverhältnis sicherzustellen. Bei starkem Kaliummangel, welcher vor allem innerhalb der ersten 2 Wochen der Frcuhtphase auftreten kann, da hier der Bedarf für die Hanfpflanze am höchsten ist, sollte der Canna Mono Kalium Dünger verwendet werden. Ebenso lässt sich sehr gut der Advanced Nutrients Big Bud verwenden. Bei leichten Mangelerscheinungen sollte die Düngermenge beim nächsten Gießvorgang erhöht werden.
3. Phosphormangel
Phosphormangel zeigt sich oft an braunen Flecken auf den primär unteren Blättern, einem verlangsamten Wachstum und einer schwachen Fruchtentwicklung. Ebenso ist für diesen Mangel typisch, dass sich die Blätter leicht einrollen und narkotische Flecken bilden.
Phosphor im Wachstumsstadium: Phosphor ist während des Wachstumsstadiums der Cannabis-Pflanze von wesentlicher Bedeutung. Es fördert ein starkes Wurzelwachstum, was für die Aufnahme von Nährstoffen und Wasser unerlässlich ist. Dieser Nährstoff unterstützt auch die Energieübertragung in der Pflanze, was zur Vitalität und zum gesunden Wachstum beiträgt. In diesem Stadium trägt Phosphor zur Entwicklung eines robusten Wurzelsystems und kräftiger Stängel bei, die eine solide Grundlage für spätere Wachstumsphasen bilden.
Phosphor in der Fruchtphase: Die Rolle von Phosphor wird in der Fruchtphase noch wichtiger. Phosphor ist entscheidend für die Reifung der Cannabis-Pflanze. Eine ausreichende Phosphorversorgung in dieser Phase ist entscheidend für die Produktion von reichhaltigen, potenten Früchten.
Phosphoraufnahme und pH-Wert: Wie bei anderen Nährstoffen ist auch die Phosphoraufnahme eng mit dem pH-Wert des Wachstumsmediums verbunden. Für eine optimale Phosphoraufnahme in Erde sollte der pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 liegen. In hydroponischen Systemen ist ein pH-Wert von 5,5 bis 6,5 ideal. Ein zu hoher oder zu niedriger pH-Wert kann dazu führen, dass Phosphor für die Pflanzen schwer verfügbar oder gänzlich unzugänglich wird.
Umgang mit Phosphormangel: Zur Behebung eines Phosphormangels sollten Düngemittel mit hohem Phosphorgehalt eingesetzt werden. Es ist wichtig, Produkte zu verwenden, die speziell für Cannabis entwickelt wurden, um sicherzustellen, dass sie das richtige Nährstoffverhältnis bieten. Bei der Anwendung von Düngemitteln sollte vorsichtig vorgegangen werden, um eine Überdüngung zu vermeiden, die zu einer Blockade anderer Nährstoffe führen kann. Zusätzlich ist es ratsam, den pH-Wert des Wachstumsmediums regelmäßig zu überprüfen und anzupassen, um eine optimale Nährstoffaufnahme zu gewährleisten. Vor allem innerhalb der letzten paar Wochen des Lebenszyklus der Pflanze hat die diese einen imensen Bedarf an Phosphor und Kalium was mit Hilfe von sogenannten PK-Düngern kompensiert gehört. Zu empfehlen ist hierbei der PK 13/14 von Plagron oder auch der PK 13 / 14 von Canna. Bei starken Phosphormangel sollte auf den Canna Mono Phosphor Dünger zurückgegriffen werden.
4. Magnesiummangel
Ein Magnesiummangel manifestiert sich häufig in Form von Interkostalchlorose, bei der die Blattadern grün bleiben, während der Bereich dazwischen vergilbt. Später können auch braune Flecken und Blattkräuselung auftreten.
Magnesium im Wachstumsstadium: Magnesium spielt eine wesentliche Rolle im Chlorophyllmolekül, dem Hauptakteur in der Photosynthese, und ist daher unverzichtbar für das Wachstumsstadium der Cannabis-Pflanze. Es hilft den Pflanzen, Licht effizient zu nutzen und in die für das Wachstum benötigte Energie umzuwandeln. Ein ausreichender Magnesiumgehalt ist für die Entwicklung gesunder, grüner Blätter entscheidend, die die Basis für die Photosynthese bilden. Im Wachstumsstadium unterstützt Magnesium auch die Proteinsynthese und die Enzymaktivität, was zu einem kräftigen und stabilen Wachstum der Pflanze beiträgt.
Magnesium in der Fruchtphase: Auch in der Fruchtphase ist Magnesium ein wichtiger Nährstoff. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung und Reifung.
Magnesiumaufnahme und pH-Wert: Die Aufnahme von Magnesium durch die Cannabis-Pflanze ist eng mit dem pH-Wert des Wachstumsmediums verknüpft. Der ideale pH-Wert für die Magnesiumaufnahme in Erde liegt zwischen 6,0 und 7,0, während er in hydroponischen Systemen zwischen 5,5 und 6,5 liegen sollte. Ein unangemessener pH-Wert kann dazu führen, dass Magnesium für die Pflanze unzugänglich wird, was zu Mangelerscheinungen führt.
Umgang mit Magnesiummangel: Magnesiummangel entsteht ähnlich wie Calciummangel durch zu weiches Gießwasser. Das Leitungswasser sollte einen Grund-EC-Wert von ca. 0,4 bis 0,5 haben, wenn dies nicht der Fall ist sollte das Leitungswasser bei jedem Gießvorgang mit CalMag-Düngern, wie beispielsweise von Canna (CalMag) oder Advanced Nutrients (CalMag). Bei starkem Magnesium Mangel sollte der Canna Mono Magnesium Dünger verwendet werden.
5. Calciummangel
Anzeichen eines Calciummangels sind häufig gekräuselte Blätter, Wachstumsstörungen und eine schwache Wurzelentwicklung. Ebenso sind die Blätter der Pflanze mit narkotischen Flecken überzogen.
Calcium im Wachstumsstadium: Im Wachstumsstadium spielt Calcium eine entscheidende Rolle für die Struktur und Stabilität der Cannabis-Pflanze. Es ist ein wesentlicher Bestandteil der Zellwände und hilft bei der Bildung starker und gesunder Zellen. Calcium unterstützt außerdem die Entwicklung neuer Wurzeln und Triebe und fördert das allgemeine Wachstum der Pflanze. Ein ausreichender Calciumgehalt ist notwendig, um sicherzustellen, dass die Pflanze kräftig und widerstandsfähig gegenüber physikalischen Stressfaktoren wie Wind oder mechanischer Beanspruchung ist. Ein Mangel an Calcium in diesem Stadium kann zu schwachen Stängeln, schlechter Wurzelentwicklung und allgemeiner Wachstumshemmung führen.
Calcium in der Fruchtphase: Auch während der Fruchtphase ist Calcium von großer Bedeutung. Es unterstützt die Entwicklung der Frtuchtstrukturen und trägt zur Gesundheit der Blätter bei, die für die Photosynthese entscheidend sind. In dieser Phase hilft Calcium, die Pflanze stark und stabil zu halten, was besonders wichtig ist, da die Pflanze mehr Gewicht in Form von Früchten tragen muss.
Calciumaufnahme und pH-Wert: Die Verfügbarkeit und Aufnahme von Calcium ist stark abhängig vom pH-Wert des Bodens oder des Wachstumsmediums. In einem zu sauren Medium kann Calcium für die Pflanzen schwer verfügbar sein. Der ideale pH-Wert für die Calciumaufnahme in Erde liegt zwischen 6,0 und 7,0. In hydroponischen Systemen ist ein pH-Wert von 5,5 bis 6,5 optimal. Die Überwachung und Anpassung des pH-Werts ist entscheidend, um eine effiziente Calciumaufnahme zu gewährleisten.
Umgang mit Calciummangel: Um einen Calciummangel zu beheben, können calciumhaltige Düngemittel oder Zusätze wie CalMag-Dünger verwendet werden (z.B. der Canna CalMag Agent). Bei starkem Kalziummangel sollte der Canna Mono Kalzium Dünger eingesetzt werden.
Nährstoffdiagramm für den Lebenszyklus einer Cannabis-Pflanze
Um euch einen besseren Einblick zu geben, in welcher Phase der Pflanze, diese welche Menge an Nährstoffe brauch, bietet die untere Übersicht eine gute Orientierung.
Denken Sie daran, dass eine Überdüngung genauso schädlich sein kann wie ein Nährstoffmangel. Eine sorgfältige Beobachtung Ihrer Pflanzen und regelmäßige Bodentests und -kontrollen sind der Schlüssel zu einem gesunden Cannabisanbau.
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