Das Besprühen von Hanfpflanzen 

Das Besprühen von Hanfpflanzen ist eine gängige Praxis, bei der eine Flüssigkeit auf die Blätter und Stängel der Pflanzen aufgetragen wird. Dies kann sowohl im Innen- als auch im Außenanbau erfolgen und dient verschiedenen Zwecken, darunter die Feuchtigkeitserhöhung, die Nährstoffversorgung und die Schädlingsbekämpfung.

Am einfachsten lässt sich das mit Drucksprühern erreichen, wobei mit ph-reguliertem Wasser (meist im Bereich von 6,2 bis 6,7) die Hanfpflanzen benetzt werden. Ein kleinerer Drucksprüher wäre z.B. diese 1,5L Drucksprüher-Version oder als größere Version für größere Anlagen kann beispielsweise der 5L Drucksprühkanister verwendet werden.

Aber bis zu welchem Zeitpunkt sollte man die Pflanzen überhaupt besprühen und welche Vorteile ergeben sich dadurch?

Prinzipiell sollte man die Hanfstecklinge im Wachstum und maximal bis zur 2 Woche der Fruchtphase besprühen. Danach kann das Besprühen sogar mehr Schaden anrichten, als es letztlich Nutzen bringt. Um das ganze euch besser darzustellen, wollen wir kurz die Vorteile auflisten, die das Besprühen mit Wasser während der Wachstums- und anfänglichen Fruchtphase mit sich bringt:

Besprühen in der Wachstumsphase

In der vegetativen Wachstumsphase benötigen Hanfpflanzen viel Feuchtigkeit und Nährstoffe, um kräftig zu wachsen und starke Stämme und Blätter zu entwickeln. Das Besprühen in dieser Phase kann dabei helfen, die optimalen Bedingungen zu schaffen:

1. Feuchtigkeitserhöhung:

Das Besprühen der Hanf-Blätter und des Wurzelsystems von Hanfstecklinge in der Wachstumsphase spielt eine entscheidende Rolle bei der Erhöhung der Luftfeuchtigkeit. Dies ist besonders in trockenen Klimazonen oder in Innenräumen von großer Bedeutung. Hier ist, warum es so wichtig ist:

  • Verhinderung von Austrocknung: In trockenen Umgebungen kann die Luftfeuchtigkeit so niedrig sein, dass die Pflanzen durch Transpiration schnell Wasser verlieren. Durch das Besprühen der Blätter und Wurzeln wird die Luftfeuchtigkeit erhöht, was den Wasserverlust der Pflanze reduziert und sie vor dem Austrocknen schützt. In logischer Folge muss man also weniger Gießen und tut den Pflanzen zusätzlich noch was Gutes.
  • Förderung von gesundem Wachstum: Eine optimale Luftfeuchtigkeit fördert das gesunde Wachstum der Hanfpflanzen. Sie können effizienter Wasser aufnehmen und ihre Stoffwechselprozesse optimal durchführen.
  • Reduzierung von Stressfaktoren: Niedrige Luftfeuchtigkeit kann zu Stress führen, der das Pflanzenwachstum negativ beeinflusst. Durch das Besprühen können Sie diesen Stress minimieren und die Gesundheit Ihrer Pflanzen fördern.

2. Nährstoffaufnahme:

Das Auftragen von Blattdüngern auf die Blätter der Hanfpflanzen ist besonders hilfreich, wenn die Wurzeln noch nicht vollständig entwickelt sind. Hier sind die Vorteile der zusätzlichen Nährstoffaufnahme über die Blätter:

  • Schnelle Aufnahme: Blätter können Nährstoffe schneller aufnehmen als Wurzeln. Dies ermöglicht es den Pflanzen, schnell auf Nährstoffmängel zu reagieren und ihr Wachstum zu beschleunigen. Beachtet aber das grundlegend der EC-Wert der Sprüh-Lösung nie höher als 0,6 sein soll, um das Risiko einer Überdüngung zu reduzieren.
  • Spezielle Formulierungen: Blattdünger sind speziell auf die Bedürfnisse der Pflanzen in verschiedenen Wachstumsphasen abgestimmt. Sie enthalten oft Mikronährstoffe, die für die Blattentwicklung und das vegetative Wachstum entscheidend sind. Als ideales Blattdüngemittel können wir den Boom Boom Spray von BioTabs empfehlen.
  • Optimierung der Nährstoffversorgung: Das Besprühen mit Blattdüngern ergänzt die Nährstoffversorgung aus dem Boden. Dies kann besonders in Böden mit ungünstigen pH-Werten oder Nährstoffmängeln (-lest hierzu gerne unsern Blogeintrag “Die Bekanntesten Nährstoffmängel beim Cannabisanbau und ihre Lösungen”-) von Vorteil sein.

3. Stärkung der Pflanzenstruktur:

Die Bildung starker Stängel und Blätter ist entscheidend für eine erfolgreiche Fruchtphase. Hier ist, wie das regelmäßige Besprühen zur Stärkung der Pflanzenstruktur beiträgt:

  • Kräftigere Pflanzen: Das Besprühen fördert die Bildung von robusten Stängeln und dicken Blättern. Dies trägt dazu bei, dass die Pflanzen aufrecht stehen und das Gewicht der sich entwickelnden Früchte besser tragen können.
  • Verhindert Verbiegungen und Brüche: Starke Pflanzenstrukturen sind weniger anfällig für Verbiegungen oder Brüche unter dem Gewicht der Früchte. Dies minimiert Schäden.
  • Verbesserte Lichtausnutzung: Dicke, gesunde Blätter können mehr Licht aufnehmen und somit die Photosynthese optimieren. Dies ist entscheidend für das Wachstum und die Entwicklung der Pflanzen.

Besprühen in den ersten beiden Wochen der Fruchtphase

Die ersten beiden Wochen der Fruchtphase sind entscheidend für die Bildung der Früchte. Das richtige Besprühen in dieser Zeit kann die Gesundheit der Pflanzen sicherstellen. Zusätzlich zu den schon oben genannten Punkten, kommt noch ein wesentlciher Punkt hinzu, welcher vor allem innerhalb der Fruchtphase eine übergeordnete Rolle einnimmt:

4. Schädlingsprävention:

In den ersten beiden Wochen der Fruchtphase sind Pflanzen anfälliger für Schädlinge wie Thripse, Spinnmilben oder Blattläuse. Daher ist es wichtig, Schädlingsprävention in Betracht zu ziehen. Hier ist, wie Sie dies erreichen können:

  • Regelmäßige Inspektion: Führen Sie regelmäßige Inspektionen Ihrer Pflanzen durch, um Schädlingsbefall frühzeitig zu erkennen. Beachten Sie die Blattunterseiten, da Schädlinge sich oft dort verstecken.
  • Regelmäßiges Sprühen: Das regelmäßige Sprühen erhöht die Luftfeuchtigkeit und verändert das Klima, wodurch sich trockenheitsliebende Schädlinge, wie Thrispe und Spinnmilben, unwohl fühlen. Dadurch kann aktiv das Risiko vermindert werden, einen Schädlingsbefall zu erleiden.
  • Gezieltes Sprühen: Bei einem Befall können biologische Schädlingsbekämpfungsmittel wie Neemöl eingesetzt werden. Das gezielte Sprühen auf die betroffenen Bereiche kann dazu beitragen, Schädlinge zu bekämpfen, ohne die gesamte Pflanze zu belasten.

Fazit

Das Besprühen von Hanfpflanzen in verschiedenen Wachstumsphasen erfordert eine differenzierte Herangehensweise. In der Wachstumsphase geht es darum, ein optimales Umfeld für das vegetative Wachstum zu schaffen, während in den ersten beiden Wochen der Fruchtphase die Risikominimierung von einem Schädlingsbefall im Vordergrund steht. Durch das richtige Besprühen können Sie die Gesundheit Ihrer Hanfpflanzen fördern. Es ist jedoch wichtig, die Bedürfnisse Ihrer Pflanzen genau zu beobachten und Ihre Sprühpraktiken entsprechend anzupassen. Ebenso kann zuviel Sprühen auch schädlich sein!

Euer Herb