Der Sommer bringt nicht nur Sonnenschein und warme Temperaturen, sondern stellt auch eine besondere Herausforderung für Indoor-Gärtner dar. Hohe Temperaturen können das Wachstum und die Gesundheit Ihrer Hanfstecklinge erheblich beeinträchtigen. In diesem umfassenden Blogbeitrag werden wir verschiedene Techniken und Maßnahmen besprechen, die Ihnen helfen, die Temperatur in Ihrem Growschrank zu kontrollieren und optimale Bedingungen für Ihre Hanfpflanzen zu schaffen. Wir werden uns dabei auf CO2-Management, Klimaanlagen, Umluft, LED-Dimmung, stärkere Abluftsysteme und den Lichtzyklus konzentrieren.

Warum hohe Temperaturen problematisch sind

Hohe Temperaturen können den Stoffwechsel Ihrer Cannabispflannzen beschleunigen, was zu einem erhöhten Wasser- und Nährstoffbedarf führt. Dies kann besonders problematisch sein, wenn die Wurzeln nicht in der Lage sind, genug Wasser und Nährstoffe aufzunehmen, um den Bedarf der Hanf-Pflanze zu decken. Außerdem können hohe Temperaturen die Fotosynthese beeinträchtigen und zu Hitzestress führen, was das Wachstum verlangsamt und die Pflanzen anfälliger für Krankheiten und Schädlinge macht. Typische Anzeichen für zu hohe Temperaturen in der Growbox sind Foxtailing, ein zu starker Stretch der Pflanze, sowie verlangsamtes Wachstum.

CO2-Management

CO2 (Kohlendioxid) spielt eine entscheidende Rolle im Wachstumsprozess Ihrer Cannabis-Stecklinge. Es wird in der Fotosynthese verwendet, um Zucker zu produzieren, der als Energiequelle dient. Ein erhöhter CO2-Gehalt kann das Wachstum Ihrer Pflanzen beschleunigen, vorausgesetzt, die anderen Umweltbedingungen sind ebenfalls optimal.

Vorteile eines erhöhten CO2-Gehalts

  • Erhöht die Wachstumsrate: Mit mehr CO2 können Pflanzen schneller wachsen, da sie mehr Zucker produzieren können.
  • Verbessert die Temperaturtoleranz: Pflanzen können bei höheren Temperaturen effizienter arbeiten, wenn der CO2-Gehalt erhöht ist.

Implementierung von CO2-Management

  1. CO2-Beutel: Die praktischen CO2 Beutel werden einfach in den unteren Bereich des Blätterdachs gehängt. Das darin enthaltene, körnige Material reagiert mit der in der Luft befindlichen Wassermolekühlen und geben CO2 frei. Eine praktische Lösung vor allem für kleinere Growboxen.
  2. CO2-Kübel oder Eimersysteme: CO2 Eimer enthalten ebenso einen Feststoff, welcher CO2 abgibt. Die Kübel sind oft mit Pumpen versehen, welche das Kohlenstoffdioxid nach außen befördern.
  3. CO2-Tabletten: CO2 Tabletten werden dem Gießwasser zugeführt und führt zu einer AUfnahme von CO2 über die Wurzeln, was ebenso die Pflanze resistenter gegen hohe Temperaturen werden lässt.

ACHTUNG! CO2 mag für die Hanfpflanzen ein nützlicher Stoff sein, für Menschen ist er hochgradig gefährlich. Daher achten Sie vorallem bei CO2 Eimern oder Kübelsystemen darauf, diese mit geeigneten Messgeräten zu überwachen!

Klimaanlagen

Eine Klimaanlage ist eine der effektivsten Methoden, um die Temperatur in Ihrem Growroom zu kontrollieren. Sie kann die Luft kühlen und entfeuchten, was besonders in den heißen Sommermonaten, sowie am Ende des Lebenszyklus der Hanf-Pflanze wichtig ist.

Auswahl der richtigen Klimaanlage

  1. Leistung: Wählen Sie eine Klimaanlage, die leistungsstark genug ist, um die gesamte Luftmenge in Ihrem Growroom zu kühlen. Eine allgemeine Regel ist, dass Sie etwa 400-600 BTU pro Quadratmeter benötigen.
  2. Energieeffizienz: Achten Sie auf das Energielabel der Klimaanlage. Eine energieeffiziente Klimaanlage kann Ihnen langfristig Geld sparen.
  3. Zusätzliche Funktionen: Einige Klimaanlagen bieten zusätzliche Funktionen wie Luftentfeuchtung und Luftreinigung, die ebenfalls nützlich sein können.

Installation und Nutzung

  1. Richtige Platzierung: Installieren Sie die Klimaanlage an einem Ort, an dem sie die Luft gleichmäßig im gesamten Growroom verteilen kann. Die Abluft der Klimaanlage sollte auf kurzem Weg raus aus dem Grow-Zimmer oder dem Grow-Room geleitet werden.
  2. Regelmäßige Wartung: Reinigen Sie die Filter regelmäßig und überprüfen Sie die Klimaanlage auf Anzeichen von Verschleiß.
  3. Einstellung der Temperatur: Stellen Sie die Temperatur auf ein optimales Niveau ein. Für die meisten Hanfstecklinge liegt die ideale Temperatur bei 24-28 °C während der Lichtphase und 18-22 °C während der Dunkelphase.

Hohe Umluft

Eine gute Umluft ist entscheidend, um die Temperatur gleichmäßig im Growroom zu verteilen und Hotspots zu vermeiden. Außerdem verbessert eine gute Umluft die Luftqualität und verhindert Schimmelbildung.

Ventilatoren und ihre Platzierung

  1. Oscillating Fans: Diese Ventilatoren bewegen sich hin und her und verteilen die Luft gleichmäßig im gesamten Raum. Platzieren Sie sie in den Ecken des Growrooms oder hängen Sie diese mit Hängern an den oberen Stangen im Zelt auf.
  2. Inline Fans: Diese Ventilatoren werden in den Lüftungsschächten installiert und helfen, die Luft aus dem Growroom zu ziehen und frische Luft hereinzulassen.
  3. Clip-On Fans: Diese kleinen, flexiblen Ventilatoren können an den Stangen der Growzelte befestigt werden und sind ideal, um spezifische Bereiche zu kühlen.

Tipps zur Optimierung der Umluft

  1. Ventilatorgeschwindigkeit: Stellen Sie sicher, dass die Ventilatoren mit einer angemessenen Geschwindigkeit laufen, um eine ausreichende Luftzirkulation zu gewährleisten, ohne die Graspflanzen zu beschädigen.
  2. Luftstromrichtung: Richten Sie die Ventilatoren so aus, dass die Luft sowohl über als auch unter dem Blätterdach zirkuliert.
  3. Luftzirkulation überprüfen: Verwenden Sie Rauch oder einen Nebelgenerator, um die Luftströmung sichtbar zu machen und sicherzustellen, dass keine stagnierenden Luftzonen vorhanden sind.

LED-Dimmung

Die Beleuchtung ist eine der Hauptquellen für Wärme in einem Growroom. Moderne LED-Lampen bieten die Möglichkeit, die Intensität des Lichts zu dimmen, was nicht nur Energie spart, sondern auch die Wärmeproduktion reduziert. LEDs eignen sich vor allem im Sommer für den Hanfanbau, auf Grund der geringen Abwärme und Hitzentwicklung, die mit der Verwendung von Grow-LEDs einhergeht.

Vorteile der LED-Dimmung

  1. Weniger Wärmeentwicklung: Durch das Dimmen der LED-Lampen wird weniger Wärme erzeugt, was die Notwendigkeit von Kühlmaßnahmen reduziert.
  2. Energieeinsparung: Weniger intensive Beleuchtung bedeutet weniger Energieverbrauch und niedrigere Stromrechnungen.
  3. Flexibilität: Sie können die Lichtintensität je nach Wachstumsphase des Hanfs anpassen.

Tipps zur Nutzung der LED-Dimmung

  1. Dimmen während der heißen Stunden: Dimmen Sie die LED-Lampen während der heißesten Stunden des Tages, um die Wärmeproduktion zu reduzieren.
  2. Lichtzyklus anpassen: Reduzieren Sie die Lichtintensität während der frühen Wachstumsphase und erhöhen Sie sie während der Blütephase, wenn die Hnafpflanzen mehr Licht benötigen.
  3. Automatisierung: Verwenden Sie eine Zeitschaltuhr oder ein automatisiertes System, um die Lichtintensität basierend auf der Temperatur im Raum automatisch anzupassen.

Stärkere Abluftsysteme

Ein effektives Abluftsystem ist unerlässlich, um überschüssige Wärme aus dem Growroom zu entfernen. Stärkere Abluftventilatoren können dabei helfen, die Temperatur im Raum zu senken und eine frische Luftzufuhr sicherzustellen.

Auswahl und Installation von Abluftventilatoren

  1. Leistung: Wählen Sie einen Abluftventilator mit ausreichender Leistung, um die Luft im Growroom mehrmals pro Stunde auszutauschen. Eine gute Faustregel ist ein Austausch der gesamten Raumluft 20-30 Mal pro Stunde.
  2. Geräuschpegel: Achten Sie auf den Geräuschpegel des Ventilators, insbesondere wenn sich Ihr Growroom in einem Wohnbereich befindet.
  3. Filter: Verwenden Sie Aktivkohlefilter, um Gerüche zu minimieren und die Luftqualität zu verbessern.

Tipps zur Optimierung der Abluft

  1. Kontinuierlicher Betrieb: Lassen Sie die Abluftventilatoren kontinuierlich laufen, um eine konstante Luftzirkulation zu gewährleisten.
  2. Zusätzliche Lüftungsschächte: Installieren Sie zusätzliche Lüftungsschächte, um die Effizienz des Abluftsystems zu verbessern.
  3. Temperaturgesteuerte Ventilatoren: Verwenden Sie temperaturgesteuerte Ventilatoren, die sich automatisch einschalten, wenn die Temperatur einen bestimmten Wert überschreitet.

Lichtzyklus in die Nachtphase legen

Eine weitere effektive Methode, um hohe Temperaturen zu vermeiden, besteht darin, den Lichtzyklus während der Nachtphase zu betreiben, wenn die Umgebungstemperaturen niedriger sind. Diese Variante wird von den meisten unterschätzt , garantiert aber einen sofortigen Abfall der Temperatur um 5-6°C, da in der Nacht die Temperaturen (selbst im Sommer) teilweise um gute 10°C geringer sind.

Vorteile des nächtlichen Lichtzyklus

  1. Niedrigere Umgebungstemperaturen: Die Nacht bringt kühlere Temperaturen, was die Kühlanforderungen im Growroom reduziert.
  2. Stromkosten sparen: In einigen Regionen sind die Stromtarife nachts niedriger, was die Betriebskosten senken kann.
  3. Stressreduktion: Pflanzen erleben weniger Stress durch hohe Temperaturen, was zu gesünderen und produktiveren Cannabispflanzen führt.

Umsetzung des nächtlichen Lichtzyklus

  1. Zeitschaltuhren: Verwenden Sie Zeitschaltuhren, um den Lichtzyklus automatisch während der Nacht zu steuern.
  2. Dunkelheit während des Tages: Stellen Sie sicher, dass der Growroom während des Tages vollständig abgedunkelt ist, um Lichtlecks zu vermeiden.
  3. Anpassung der Wachstumsbedingungen: Passen Sie die Bewässerung und Nährstoffzufuhr an den nächtlichen Lichtzyklus an, um sicherzustellen, dass die Hanfpflanzen alle notwendigen Ressourcen erhalten.

Fazit

Hohe Temperaturen im Sommer können eine große Herausforderung für Indoor-Gärtner darstellen, aber mit den richtigen Techniken und Maßnahmen können Sie diese Herausforderungen erfolgreich meistern. Durch effektives CO2-Management, den Einsatz von Klimaanlagen, eine gute Umluft, LED-Dimmung, stärkere Abluftsysteme und die Anpassung des Lichtzyklus können Sie die Temperatur in Ihrem Growroom kontrollieren und optimale Wachstumsbedingungen für Ihre Hanfstecklinge schaffen.

Indem Sie diese Techniken anwenden, können Sie nicht nur die Gesundheit Ihrer Hanfpflanzen verbessern, sondern auch Energie und Kosten sparen. Experimentieren Sie mit diesen Methoden und finden Sie heraus, welche Kombination am besten für Ihre spezifischen Bedingungen und Anforderungen funktioniert. Viel Erfolg beim Indoor-Growing!